Krisen und Auswege – Buchpräsentation von Andreas Gjecaj, Vortrag von Josef Riegler und Gespräch mit Karl Steininger
Andreas Gjecaj, ehrenamtlicher Präsident der Katholischen Aktion, präsentierte am 16. Oktober 2023, im Rahmen einer Kooperationsveranstaltung des Bildungsforums Mariatrost und der Katholischen Aktion Steiermark (gefördert aus Mitteln der ÖGPB), die von ihm persönlich, Josef Riegler, Manfred Prisching u.a. heuer herausgegebene umfassende Essaysammlung ‚Krisen und Auswege‘, die auf der spürbaren Zuversicht basiert, dass es Mittel und Wege gibt, auf die aktuelle Polykrise zu reagieren. „Die Zeit drängt und wir brauchen so rasch wie möglich akzeptable Lösungen, die für alle Menschen Verbesserungen bringen“, betonte Gjecaj als Motivation der Autoren, verschiedenste miteinander verzahnte Auswege zu bündeln mit dem Ziel, „eine Bewegung der Verbundenheit“ zu erreichen. Ausgehend von einem „Soziallehre-Fahrplan“ sei es wesentlich, durch Dialog- und Kompromissfähigkeit sowie Respekt dem/der Anderen gegenüber einen konstruktiven Beitrag zum Gesprächsklima unserer Zeit zu leisten. Darüber hinaus müssten sich Wege aus der Krise deutlich entfernen von unserer bisherigen Art zu leben und zu wirtschaften.
Josef Riegler, ehem. Vizekanzler und aktuell österreichischer Koordinator der ,Global Marshall Plan Initiative‘, präsentierte im Folgenden sein bereits 1986 entwickeltes ,Modell der Ökosozialen Marktwirtschaft‘ als zielführenden Weg, eine humane und lebensraumschonende Zivilisation zu schaffen. Als notwendiges „Kunststück politischer Balance“ ziele Ökosoziale Marktwirtschaft auf soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit ab und sei dementsprechend „eine Überlebensstrategie“. Jedoch sei, so Riegler, nur durch einen tiefgreifenden Bewusstseinswandel eine gedeihliche Zukunft gestaltbar.
Im anschließenden gehaltvollen Podiumsgespräch mit Kathrin Karloff, Leiterin des Bildungsforums Mariatrost, und den zahlreichen hochinteressierten Gästen erläuterten die beiden Referenten gemeinsam mit Wirtschaftswissenschaftler Karl Steininger, Direktor des Wegener Centers an der Universität Graz, welche globalen Mechanismen es jetzt konkret braucht, um diesen Bewusstseinswandel zu erreichen. Nicht zuletzt sei – und darin waren sich alle drei Referenten einig – der solidarische Einsatz jedes/r Einzelnen, die „private Mission im humanistischen Sinne“, wesentlich.