Rückblick: VA mit Painadath: Geistliche Begegnung zwischen Ost und West
Resonanzen zwischen der Bhagavad Gita und dem Johannesevangelium – Meditationskurs mit P. Sebastian Painadath SJ
Die Bhagavad Gita, die im Mittelpunkt des stärkenden, sechstägigen Meditationskurses mit P. Sebastian Painadath SJ im Haus der Stille stand (1.6.-6.6.2023), gehört zu den angesehensten und am weitesten verbreiteten Texten der indischen Spiritualität. Pater Sebastian Paindanath SJ verdeutlichte mit den 42 Teilnehmenden die Parallelen zwischen dem spirituellen Gedicht (verfasst zw. dem 5. und dem 2. Jhd. v. Chr.) und dem Johannesevangelium, das die Urquelle der christlichen Mystik in dem Sinne darstellt, dass Jesus Christus die Menschen einlädt, an seiner Erfahrung der Einheit mit dem göttlichen Grund (dem Vater) teilzuhaben.
Mit seiner emphatischen Präsenz ermöglichte P. Sebastian Painadath SJ den Teilnehmenden jedoch vor allem, in Resonanz zu treten mit den Aussagen beider Texte, dabei stets das Verbindende im Fokus. Im essentiellen Innehalten bestärkten die Tage der Stille die Teilnehmenden darin, in Kontakt zu kommen mit Gott und dem Anderen. „Erkenne, wer du bist, werde, der du bist“ – dieser spirituelle Ruf, im Mittelpunkt der Mediationsarbeit , lud sie ein, Ja zu einem größeren Ganzen zu sagen und sich damit als Teil der Schöpfung zu betrachten.
Wie schon im Jahr 1996, als P. S. Painadath das Seminar ,Gott wird im Menschen fruchtbar‘ zu Texten von Meister Eckhart aus östlicher Sicht im Bildungshaus Mariatrost durchführte, schenkten die intensiven Tage im geschützten Raum und durch das Eingebundensein in eine wertschätzende Gemeinschaft den Teilnehmer:innen auch dieses Mal Orientierung und Zuversicht in einer krisenbelasteten Zeit. (Ernst Zerche, Ingrid Zechner, Kathrin Karloff)