DA PACEM. Gib uns Frieden! Texte aus der Ukraine und Musik aus Barock und Renaissance
Nachbericht: Beitrag Bildungsforum Mariatrost und Katholisches Bildungswerk Lange Nacht der Kirchen am Fr, 7.6.2024
„Die Verwirklichung des großen Geschenks des Friedens beginnt immer im Herzen […], vor der Tür meines Hauses: Indem ich, bevor ich hinausgehe, entscheide, dass ich diesen Tag als Frau, als Mann des Friedens, begehen will. Das heißt, in Frieden mit den anderen leben.“ Diesen so klaren und bedeutsamen Friedensappell von Papst Franziskus, geäußert auf seiner Ungarn-Reise vor zwei Jahren, setzten das Bildungsforum Mariatrost und das Katholische Bildungswerk in ihrem gemeinsam veranstalteten Beitrag ,Da pacem. Gib uns Frieden!‘ in der ,Langen Nacht der Kirchen‘ (heuer thematisch ganz im Zeichen des ,Herzens‘!) im voll besetzten Barocksaal des Grazer Priesterseminars künstlerisch um:
Die Germanistin Oksana Pavlychko, die an der Taras Shevchenko Nationaluniversität Kiew tätig war und vor zwei Jahren nach Graz floh, las ausdrucksstarke Gedichte und Liedtexte bedeutender ukrainischer Gegenwartsautor:innen wie Victoria Amelina, Serhij Zhadan und Iryna Shuvalova vor, für die das Schreiben, angesichts des weiter andauernden Angriffskrieges auf die Ukraine, notwendiger Ausdruck der erlebten Verwundung und des starken Bedürfnisses nach Frieden ist.
Umrahmt und thematisch gestützt wurde die Lesung durch das St.-Thomas-Consort des Johann-Joseph-Fux-Konservatoriums (Fachbereichs ,Alte Musik‘, Leitung: Claire Pottinger-Schmidt), das Auszüge aus seinem Konzertprogramm ,Da pacem‘ zum Besten gab: Mit Barock- und Renaissanceklängen von Thomas Crécquilon, Cristoforo Caresana sowie Rognoni Taeggio vermittelte das elfköpfige Ensemble die menschliche Trauer um das Verlassensein vom Glück in Kriegszeiten sowie die zeitunabhängig Botschaft vom notwendigen Frieden.
Mit existentiell bedeutsamen Worten der wohl bedeutsamsten ukrainischen Autorenstimme der Gegenwart, Iryna Shuvalova, über das Sein des Menschen, der „all das, was ihm lieb und wert, ist“, sowie mit Jörgen Prestens konzertantem „Vater unser im Himmelreich“ (16. Jhd.) endete dieser berührende Lyrik-Konzertabend, der noch lange nachklingen wird.