Die städtischen Lebensräume von Falken, Hausrotschwänzen & Co. Erkunden
Der „Lebensraum Stadt“, der nicht nur bei uns Menschen Hochkonjunktur hat, stand bei der corona- und wetterbedingt viermal (!) verschobenen ,Frühjahrstour zu Grazer Kirchturmtieren‘ des Bildungsforums Mariatrost undder Katholischen Stadtkirche Graz am 15. Juni im Mittelpunkt: Mauersegler, Mönchsgrasmücken, Aaskrähen, Amseln, Spatzen, Stadt- sowie Ringeltauben und sogar Wander- und Turmfalken waren die „Hauptpersonen“ in der von Prof. Dr. Hartwig Pfeifhofer, Obmann von BirdLife Steiermark, geführten urbanen Erkundung! 21 hochinteressierte Teilnehmer:innen nahmen die Gelegenheit wahr, mit Fernglas, Bestimmungsbuch und Kamera ausgestattet, diesen, häufig leider nur selten gewürdigten, städtischen „Mitbewohner:innen“ Besuch abzustatten, ihre Lebensräume zu erkunden und damit einen Beitrag zum bewussten und engagierten Umgang mit der Natur zu leisten.
Von der Herz-Jesu-Kirche, wo, dank Prof. Pfeifhofers fantastischem Fernrohr, der Blick auf gefährdete Gebäudebrüter wie Mauersegler, Rauch- und Mehlschwalben und sogar Turmfalken erhascht werden konnte, führte uns der Weg zunächst zur Heilandskirche, dann bis zum Rathaus am Hauptplatz. Direkt an dessen Fassade finden sich die Nester der größten Mehlschwalbenpopulation der Steiermark.
Schließlich spazierten wir bis zum „Café Schwalbennest (!)“ am Franziskanerplatz, das uns – „nomen est omen“ – hinunter zur Mur „fliegen“ ließ: Neugierig konnten die 21 Bird Watcher bzw. Vogelkunderler:innen unserem Referenten spezielle Hinweise zu den Auswirkungen der aktuellen Hochwasserlage auf den am Ufer brütenden Eisvogel oder die Seemöwe entlocken, bevor es uns in ruhigere Gefilde zog: Der Innenhof der Franziskanerkirche ließ den Blick gen Himmel frei, wo mehrere Jungfalken genussvoll bei ihren ersten Flugversuchen beobachtet wurden.
Hier, an diesem friedlichen Ort, war es schließlich an der Zeit, die Veranstaltung spirituell stärkend abzuschließend: Daniela Felber, Referentin für Schöpfungsverantwortung der Katholischen Stadtkirche Graz, las, mit Erwähnung des geschwisterlichen Umgangs des Franz von Assisi mit der Tierwelt, die Legende der Vogelpredigt vor. Im vorgetragenen Gebet für unser aktives Schöpfungs-Tun mündete der Kerninhalt der wunderbaren Frühjahrstour: „Dann singen die Vögel des Himmels ihr Lob!“