Herzlichkeit, Heiterkeit, Humor – an einem Abend über das Sterben!
Erzähl-Vortrag & Podiumsgespräch
Palliativmedizinerin Prof.in Eva K. Masel und die Vertreter:innen von im Palliativbereich tätigen Berufsgruppen und Einrichtungen bewiesen in der Veranstaltung „Gut gelaufen“ oder „Sterben hat mit dem Leben zu tun“ am Mittwoch, 23.10.2024, dass man trotz – vielleicht sogar auch ein wenig wegen? – der (ständigen) Auseinandersetzung und Konfrontation mit Sterben und Tod in einer positiven und fröhlichen Grundhaltung durch das Leben gehen bzw. dem Leben begegnen kann!
Berührende Sterbens- bzw. Lebensgeschichten prägten den Erzählvortrag in Anknüpfung an das 2023 erschienene Buch der aus der Steiermark stammenden und bei Patient:innen wie Kolleg:innen äußerst beliebten Ärztin sowie Forschenden und Lehrenden an der Medizinischen Universitätsklinik Wien. Eva K. Masel bot einen kleinen Einblick in ihren Arbeitsalltag am AKH Wien, dessen Palliativstation, im 17. Stockwerk gelegen, sie leitet und rief dazu auf, mehr von den „guten“ Geschichten weiterzuerzählen. Deutlich wurde, wieviel Einfluss auf das eigene Wohlergehen sowie auf die Befindlichkeit und Zukunftsperspektiven von Angehörigen es haben kann, wenn ein schwer kranker Mensch gut versorgt und gepflegt wird. Ein wichtiges Anliegen ihres Berichtens und ihrer Informationsweitergabe ist zu zeigen, dass das Lebensende häufig friedlich verläuft.
Die angefragten Vertreter:innen von in Hospiz- und Palliativbereich tätigen Einrichtungen waren der Einladung zu diesem interprofessionellen Abend umgehend gefolgt – und bereicherten den Abend mit dem Einbringen ihrer Erfahrungen:
Desiree Amschl-Strablegg, Dipl. Psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflegerin und Bereichsleiterin Palliativ und Hospize im Krankenhaus der Elisabethinen Graz, erzählte von den großen Fragen des Lebens, den Fragen nach dem Sinn des Lebens. Bei so gut wie jeder Person werden sie irgendwann zum Thema. „Was braucht dieser Mensch jetzt von mir?“ als entscheidende Frage in der Begegnung mit Menschen in der letzten Lebensphase hob Sabine Janouschek, Geschäftsführerin des Hospizvereins Steiermark, hervor. Gerold Muhri, Geschäftsführender Oberarzt für Palliativmedizin und Hospize im Krankenhaus der Elisabethinen Graz, stellte die Wichtigkeit von Beziehung(en) bzw. das „Wahrhaft-in-Beziehung-gehen“ in das Zentrum seines Beitrags. Humor und Aufmerksamkeit sind besonders gefragte Grundhaltungen im palliativen Setting nach Maximilian Tödtling vom Referat für Krankenhausseelsorge der Katholischen Kirche Steiermark. Das Zugehen auf das Sterben verglich er mit dem „Reisefieber“ – vielleicht wird es so ähnlich sein?
Einig waren sich alle im großen Anliegen der Ermutigung von Angehörigen zur Wahrnehmung der Kostbarkeit und Einmaligkeit dieser fordernden Lebensphase sowie im Appell, sich frühzeitig mit der eigenen Sterblichkeit zu beschäftigen. Und: „Tun Sie die Dinge, die Sie schon immer tun wollen – schieben Sie sie nicht auf!“
HERZLICHEN DANK allen Mitwirkenden sowie dem KBW Steiermark, dem Krankenhaus der Elisabethinen Graz, dem Hospizverein Steiermark, der Evangelischen Kirche Steiermark und dem Referat für Krankenhausseelsorge für die gelungene Kooperation!