Waren Sie schon einmal am Eisernen Tor? Ist Ihnen die Inschrift auf der Mariensäule schon einmal aufgefallen? Oder wie steht es um das Paulustor – wissen Sie, dass dort mehr über Erzherzog Ferdinand II. und seiner Mutter Maria Anna von Bayern zu erfahren ist? Wollten Sie schon immer mehr über sichtbare Schriftzeichen vergangener Zeiten und das einstige Leben in Graz erfahren?
Lateinische Inschriften, die aus der Antike bis hin zur Gegenwart in großer Zahl zu finden sind, prägen das Grazer Stadtbild und bleiben dennoch oft unbemerkt. Nimmt man sich dagegen Zeit und bleibt stehen, so stellen sich den Betrachtenden meist viele Fragen. Sprache, Schrift, Abkürzungen sind rätselhaft, und uns fehlt nicht selten der geschichtliche Kontext. Doch gerade hierdurch üben Inschriften heute ihre Faszination auf uns aus – Sie laden dazu ein, zu lesen, was dort steht, und mit der Inschrift in ein Gespräch zu kommen.
Die von der Universität Graz (Forschungsprojekt: ,Lateinische Inschriften für digitales und außerschulisches Lernen [LIDAL]‘; Projektleitung: Prof.in Dr.in Ursula Gärtner), in Kooperation mit dem Bildungsforum Mariatrost angebotene Modulreihe bietet Ihnen die Möglichkeit, gemeinsam mit Expertinnen und Experten, lateinische Inschriften in und um Graz zu entdecken. Lassen Sie sich inspirieren von den vielfältigen Hinweisen aus der Römerzeit, dem Mittelalter und der Neuzeit. Kommen Sie in Kontakt mit dem einstigen Grazer Leben und werfen Sie somit einen neuen Blick auf das Sie umgebende, scheinbar Bekannte.
Die vier Module der Reihe sind auch einzeln buchbar.
Die Modulreihe wird im Rahmen des Projekts ,SISTE VIATOR. Latein auf Stein 2.0. Lateinische Inschriften für digitales und außerschulisches Lernen (LIDAL)‘ durchgeführt, das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung finanziert wird (Förderreihe ,Sparkling Science‘).
In einem von Expert:innen des Instituts für Antike und des Instituts für Geschichte der Universität Graz geleiteten Workshop erfahren Sie mehr über die Grundlagen der Arbeit mit Inschriften. Weiters wird es die Möglichkeit des Kontaktaustauschs und der Bildung einer Sammelgruppe geben, um in weiterer Folge gemeinsam Inschriften in Graz und ihrer Bedeutung auf die Spur zu kommen.
Termin: 20.10.2023, 12.00 bis 13.30 Uhr
Ort: Universität Graz (Universitätsstraße 15, Bauteil E, 4. OG, SR 15.49, 8010 Graz)
Zusatz: Nach Anmeldung können alle Teilnehmenden bereits am Vormittag an den einführenden Vorträgen zum Thema teilnehmen (ab 9:30 Uhr im HS 15.14, Universitätsstraße 15, Bauteil E, 1. OG).
Vom 20.10. bis 17.11.2023 sammeln Interessierte selbstständig lateinische Inschriften in Graz und Graz-Umgebung, die ihnen schon öfters aufgefallen sind oder erstmalig ins Auge fallen. In einem Workshop am 17.11.2023 wird eine Auswahl der gefundenen Inschriften präsentiert und der Raum für Fragen geöffnet. Expert:innen der Universität Graz werden Sie mittels Erklärungen, Anleitungen, Formularen und Checklisten dabei unterstützen, Ihre Fragen zu klären und insgesamt Ihr Wissen über lateinische Inschriften, deren Übersetzung und Einordnung in den historischen Kontext zu erweitern. Eine fortwährende Online-Betreuung über lidal@uni-graz.at wird in dieser Phase besonders hilfreich sein.
Termin: Sammelphase vom 20.10. bis 17.11.2023, anschließender Workshop am 17.11.2023 von 15.00 bis 16.30 Uhr
Ort des Workshops am 17.11.2023: Universität Graz (Universitätsstraße 15, Bauteil F, 1. OG, SR 15.17, 8010 Graz)
In diesem Modul übersetzen Sie in der Lerngruppe die von ihnen gefundenen lateinischen Inschriften und ordnen sie in den entsprechenden Kontext ein. Nach dieser, von den Expert:innen der Universität Graz unterstützten Bearbeitung, präsentieren alle Teilnehmenden die Inschriften.
Termin: 15.12.2023 von 15.00 bis 18.00 Uhr
Ort: Universität Graz (Universitätsstraße 15, Bauteil F, 1. OG, SR 15.17, 8010 Graz)
Bei dieser Stadtbesichtigung der besonderen Art kommen Sie den von Ihnen und anderen Teilnehmenden gesammelten lateinischen Inschriften gemeinsam auf die Spur: Sie besuchen diejenigen urbanen Orte, an denen sich die Inschriften befinden, und erwerben ergänzende Kenntnisse zur entsprechenden historischen Einordnung. Im Freien tauschen Sie sich in der Gruppe aus und profitieren vom Wissen der Expert:innen und von an lateinischen Inschriften Interessierten.
Termin und Treffpunkt: wird noch bekannt gegeben, im Frühjahr 2024
Vortragende der Modulreihe: Drin Hedwig Schmalzgruber:
⇒ Hedwig Schmalzgruber: Studien zum Bibelepos des sogenannten Cyprianus Gallus. Mit einem Kommentar zu gen. 1–362 (Palingenesia 106), Stuttgart 2017: Franz Steiner Verlag.
⇒ Hedwig Schmalzgruber (Hrsg.), Speaking Animals in Ancient Literature (Kalliope 20), Heidelberg 2020: Universitätsverlag Winter.
⇒ Hedwig Schmalzgruber, “Clever creatures: How Phaedrus approximates natural history in his fables”, eingereicht für: U. Gärtner/L. Spielhofer (Hrsgg.), Et in cothurnis prodit Aesopus nouis. On the interaction between ancient fable and literary genres (Trends in Classics), Berlin/Boston: De Gruyter, ca. 2024.
Kooperationspartner der Modulreihe:
Förderung: Die Modulreihe wird im Rahmen des Projekts ‚SISTE VIATOR. Latein auf Stein 2.0. Lateinische Inschriften für digitales und außerschulisches Lernen (LIDAL)‘ durchgeführt, das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung finanziert wird (Förderreihe ‚Sparkling Science‘).
Die Teilnahme an den Modulen ist kostenlos!